Analsex erfreut sich nicht nur in der Gay Szene einer besonderen Beliebtheit. Auch viele Hetero Paare wissen diese Art von Abwechslung zu schätzen – zumindest dann, wenn sie einige „Grundregeln“ beachten. Wer hier (gerade bei den ersten Malen) nicht vorsichtig ist, bemerkt schnell, wie leicht Leidenschaft in Schmerz umschlagen kann.
Aber keine Sorge! Oft braucht es nur den ein oder anderen Tipp, um Analsex genauso wie klassischen Sex genießen zu können. Aber was ist – abgesehen von einem grundlegenden Vertrauen – eigentlich noch wichtig? Die folgenden Abschnitte helfen weiter.
Analsex: Vorbereitung ist wichtig
Wer – egal, ob zum ersten oder zum hundertsten Mal – Analsex haben möchte, sollte sich vorbereiten… zumindest ein wenig. Dies bedeutet nicht, dass es nötig wäre, stundenlang auf diesen einen Moment hinzuarbeiten. Aber: Allein aus Gründen der Hygiene und um sicherzustellen, dass der Sex für alle Beteiligten (in positiver Hinsicht) möglichst unvergesslich wird, gilt es, einiges zu beachten.
Auch wenn der perfekte Sex selbstverständlich immer eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, schaffen die folgenden Regeln eine meist verlässliche Basis dafür, dass einem Happy End möglichst nichts im Wege steht.
Was ist eigentlich mit Poppers?
Viele, die an Hilfsmittel für Analsex denken, kommen oft unweigerlich auf Poppers. Mit diesen Produkten sind viele Vorurteile verbunden. Fest steht: Solange Poppers kein Butyl enthalten, sind die in den meisten Ländern der Welt – unter anderem auch in Deutschland – legal. Es ist jedoch verboten, sie hierzulande zu verkaufen.
Auf ihrer Basis erweitern sich die Blutgefäße. Das bedeutet: Einerseits können die Gefühle, die beim Analsex auftauchen, intensiver werden. Andererseits berichten auch viele Nutzer davon, dass Poppers dazu in der Lage seien, Schmerzen zu unterdrücken.
Viele Experten stehen den Mitteln skeptisch gegenüber, da durchaus auch Nebenwirkungen auftreten können. Wer sich, zum Beispiel aufgrund eines generell hohen Blutdrucks, unsicher ist, ob er Poppers gegebenenfalls ausprobieren sollte, sollte sich immer im Vorfeld bei seinem behandelnden Arzt erkundigen.
Analsex Tipps
Keine Angst vor zu viel Theorie und Planung! Die folgenden Tipps lassen sich super in den Alltag (und übrigens auch ins Sexleben) integrieren, nehmen nicht viel Zeit in Anspruch und helfen dabei, Analsex sowohl passiv als auch aktiv noch schöner und intensiver für sich zu erleben.
Gehe vorher noch einmal auf die Toilette und duschen
Unabhängig davon, wie „schmutzig“ der Sex letztendlich werden wird: Frisch geduscht und mit einem möglichst leeren Darm macht der Analsex einfach mehr Spaß. Genau das zeigt sich vor allem dann, wenn du auf einen der beiden Schritte verzichtest.
Wie ärgerlich (oder vielleicht auch ein wenig peinlich) wäre es, wenn das Penetrieren ansonsten dafür sorgt, dass du auf einmal musst? Oder wenn dir während des Aktes ein Missgeschick passieren würde? Obwohl dir ein Toilettengang natürlich keine 100prozentige Garantie dafür geben kann, dass am Ende alles gut geht, solltest du – soweit möglich – kein Risiko in Kauf nehmen.
Vor allem viele Männer, die zur Gay Szene gehören, nutzen in diesem Zusammenhang die Vorteile einer Darmspülung. Und dass der Sex mit einem wohlriechenden frisch geduschten Partner besonders viel Spaß machen kann, dürfte klar sein – oder?
Nutze Gleitgel
Gleitgel gehört für viele Analsexfans einfach dazu. Immerhin ist der Bereich um den Anus vergleichsweise trocken und dementsprechend empfindlich. Spannenderweise gibt es heutzutage bei Weitem nicht nur die neutralen Gleitgel Varianten. Auch diejenigen, die Lust auf verschiedene Geschmacksrichtungen, Farben und Konsistenzen haben, kommen hier auf ihre Kosten.
Meist ist es sinnvoll, verschiedene Produkte auszuprobieren, um dann im Idealfall schnell den ganz persönlichen Favoriten zu finden. Hochwertige Gele zeichnen sich unter anderem durch eine überzeugende Ergiebigkeit aus und lassen sich leicht verteilen.
Langsam herantasten
Hierbei handelt es sich um einen der wichtigsten Tipps überhaupt. Wer zum ersten Mal Analsex hat, sollte immer Wert darauf legen, sich langsam an das Thema heranzutasten. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass plötzlich einsetzende Schmerzen dafür sorgen, dass sich die Lust auf weitere Abenteuer dieser Art in Zukunft in Grenzen halten wird.
Wie so oft ist Kommunikation das A und O. Beide sollten miteinander sprechen, einander beobachten und auf diese Weise herausfinden, wann die Grenze zwischen angenehm und schmerzhaft gegebenenfalls überschritten wird. Hier gilt in der Regel das Motto „Übung macht den Meister!“.
Je besser sich beide aufeinander eingespielt haben, desto mehr Spaß macht es meist auch, sich auf gemeinsamen Analsex einzulassen. Dementsprechend erklärt es sich fast schon von selbst, dass Praktiken dieser Art eher weniger für Quickies und ähnliches geeignet sind.
Dehnübungen
Keine Panik vor umfangreichen „Workouts“! Mittlerweile gibt es auch viele Toys, die dabei helfen können, den Anus „ganz nebenbei“ auf bevorstehenden Analsex vorzubereiten. Je nach persönlichem Geschmack können auch die Finger als Hilfsmittel genutzt werden.
Doch Vorsicht! Der Fantasie sind hier durchaus Grenzen gesetzt. Wer sich dazu entschließt, etwas einzuführen, um den entsprechenden Bereich zu dehnen, sollte immer darauf achten, dass der jeweilige Gegenstand auch als Sextoy (s. u.) freigegeben ist! Ansonsten besteht Verletzungsgefahr.
Geeignete Toys
Es gibt etliche Toys, die sich sowohl an Männer als auch an Frauen richten, die Lust auf Analsex haben. Die Spielzeuge kommen Statistiken zufolge vor allem in der LGBTQIA+ Szene gut an. Viele von ihnen können natürlich auch zur Selbstbefriedigung genutzt werden. Ein absoluter Klassiker: der doppelte Dildo.
Die Möglichkeiten sind jedoch vielseitiger als es im ersten Moment den Anschein haben mag. So eignen sich vor allem auch Plugs (allein schon aufgrund ihrer klassischen Form) dazu, in den (Sex-) Alltag integriert zu werden.
Typische Plugs können in gewisser Weise mit der Form eines Weihnachtsbaumes verglichen werden. Sie laufen oben spitz zu und werden nach unten hin immer breiter. Somit ist es von der Tiefe des Einführens abhängig, wie stark der Anus gedehnt wird.
Egal, ob beim gemeinsamen oder beim Solo-Sex: Auf diese Weise ist es möglich, sich meist vollkommen unkompliziert an das Thema heranzutasten. Und übrigens: Auch im Zusammenhang mit Sextoys kann Gleitgel natürlich dafür sorgen, dass alles noch ein wenig angenehmer wird.
Fazit
Die Meinungen rund um Analsex gehen oft auseinander. Manche lieben ihn, manche können sich eher weniger dafür begeistern. Und wieder andere wünschen sich insgeheim, diese Praktik irgendwann zum allerersten Mal auszuprobieren – egal, ob im heimischen Schlafzimmer oder im Swingerclub.
Glücklicherweise bietet der Markt – sicherlich auch aufgrund der großen Nachfrage – heutzutage viele Artikel und Toys, die sich hervorragend dazu eignen, um in die entsprechenden Liebesspiele integriert zu werden.
Bei aller Leidenschaft gilt es natürlich auch, auf den Faktor Sicherheit zu achten. Die empfindliche Haut rund um den Anus kann einreißen und sich entzünden. Meist zeigt sich jedoch, dass es nur ein wenig Gefühl, Leidenschaft und Spaß an der Sache braucht, um auch gerade beim aktiven und passiven Analsex tolle Orgasmen ohne Reue (apropos: Bitte mit Gummi!) zu erleben.
Foto: ©Valerii Apetroaiei / stock adobe