Sex ist für viele die schöne Nebensache der Welt. Sex zu lieben und es zu praktizieren ist schön, prickelnd und eigentlich eine ganz normale Sache. Aber wie sieht es aus, wenn jemand an einer Sexsucht leidet? Menschen, die an einer Sexsucht oder auch Hypersexualität leiden, haben das extrem starke Bedürfnis, Geschlechtsverkehr zu haben. In der Regel sind Männer eher betroffen als Frauen. Experten haben geschätzt, dass jeder 7. Mann, an einer Sexsucht leidet.
Was ist Sexsucht?
Der Drang nach dem Sex ist bei einer Sexsucht sehr stark ausgeprägt. Sie leiden förmlich an der Gier und stehen unter ständigem Druck. Sie haben nur „Sex“ im Kopf und wollen dann auch nichts anderes. Woran erkennt man, dass man an einer Sexsucht leidet? Hat ein Mensch, in einem Zeitraum von 6-8 Monaten, etwa 7 Orgasmen die Woche und beschäftigen sie sich etwa 3-5 Stunden am Tag mit Sex, so kann davon ausgehen, dass die Person an einer Sexsucht leidet.
Wenn die Sucht die Kontrolle übernimmt
Einige Menschen können diese Art von Sucht nicht verstehen bzw. nachvollziehen. Sie können es nicht verstehen, dass ein Mensch süchtig nach Sex ist. Zwar liegen Statistiken vor, wie viele Menschen an dieser Sucht leiden aber die Dunkelziffer ist noch viel höher.
Die Sexsucht ist eine Krankheit, eine Sucht, die für den Leidenden eine wahre Qual ist. Sie verlieren die Kontrolle über ihre Gedanken und denken nur noch an Sex. Letztendlich bestimmt der Gedanke nach Sex den Alltag und klar denken ist so kaum möglich.
Im Gegensatz zu anderen Suchterkrankungen, bekommt der Betroffene keine Entzugserscheinungen. Das ist bei Drogen- oder Alkoholsucht anders. Die meisten Menschen bekommen dafür eine Zwangsstörung oder eine Impulskontrollstörung, die sich schleppend entwickelt.
Hat der Betroffene Familie oder einen Ehepartner an seiner Seite, macht es die Angelegenheit noch komplizierter und schwerer. Einige Partner gehen den Weg mit und versuchen dem Partner zu helfen. In den meisten Fällen geht aber die Partnerschaft in die Brüche und der Betroffene steht alleine da.
In einigen Härtefällen geht die Sucht so weit, dass es zu sexuellen Übergriffen kommen kann und der Betroffenen an einem „Black Out“ leidet. Hier ist jede Hilfe enorm wichtig – für den Betroffenen und für das Opfer.
Um die Sucht zu stillen, suchen die Menschen den Kontakt zu anderen. Meist in Foren, auf Plattformen oder in Kontaktanzeigen. Meist läuft das ganze anonym ab, weil sie die Betroffenen so gut wie es geht geheim halten möchten. Sie schämen sich für ihr verhalten und wollen nichts über sich Preisgeben.
Auch gehen die Menschen in Bordelle und buchen sich Prostituierte. Manchmal reicht auch schon der Straßenstrich, damit die Sucht gestellt werden kann.
In einigen schwerwiegenden Fällen kommt es zum kompletten Absturz. Sie verlieren Frau, Freundin, Familie und auch viel Geld. Dies kommt davon, dass sie zu oft Bordelle besuchen, da sie ihre Lust und ihnen Drang nicht kontrollieren können. Des Weiteren sind sie von kostspieligen Sex-Hotlines oder Sex-Chats nicht abgeneigt – hier ist ihnen egal, dass die Minute manchmal bis zu 5 Euro kosten kann.
Professionelle Hilfe abzulehnen, ist der falsche Weg
Sexsucht ist eine Krankheit, die leider zu sehr tabuisiert wird. Auch wird sie sehr unterschätzt. Viele halten die Sexsucht für etwas „nicht schlimmes“ und verniedlichen das Ganze. Jedoch können durch Sexsüchte Existenzen zerstört werden und die Menschen verlieren alles. Viele Betroffene, die sich im Klaren sind, dass sie an einer Sexsucht leiden, versuchen sich selbst zu helfen. Das ist jedoch der falsche Weg, denn Selbsthilfe kann stark nach hinten losgehen.
Verzichten die Menschen vollkommen auf Sex – und das von einem Tag auf den anderen – so kann es zu Depressionen und Panikattacken führen. Ein Ablauf, der für viele nicht nachvollziehbar ist. In Extremfällen kann es sogar zu einem Suizid führen.
Geschlechtskrankheiten bei einer Sexsucht
Menschen, die den schnellen Sex suchen, um ihre Lust und Sucht zu stillen, vergessen dabei auf Verhütung. Ihnen ist es egal, da sie nur den Sex im Kopf haben. Jedoch darf man das Thema Krankheiten nicht unter den Teppich kehren. Da die Anonymität wichtig ist, suchen sie den Sex bei Prostituierten. Und auch hier wird nicht auf Verhütung geachtet und keinen Wert gelegt. So kommt es zum Sex und eventuell sogar zu einer Geschlechtskrankheit. Vielen Menschen ist das Risiko bewusst aber sie nehmen es in Kauf – der Sex ist ihnen in diesem Moment einfach wichtiger.
Der Weg aus der Sexsucht
Da das Thema „Sexsucht“ noch zu wenig erforscht ist, gibt es hierfür auch keine spezielle Therapie. Jedoch kann man mit einer klassischen Verhaltenstherapie einen guten Schritt gehen. Dabei stehen die Chancen sehr gut und das Licht, am Ende des Tunnels, ist bald sichtbar. Die Menschen lernen in der Therapie, wie sie mit ihren Impulsen umgehen können und wie sie sie kontrollieren können. Auch lernen sie einen gesunden Umgang mit Sex, Zuneigung und Nähe.
Der gravierende und entscheidende Unterschied zu anderen Suchterkrankungen ist, dass die Betroffenen nicht Abstinenz leben sollte. Sie sollen also nicht ganz auf Sex verzichten. Denn der Sex gehört zum Leben dazu und in einem normalen Maße, ist der Sex auch sehr gesund.
Bild von Sammy-Sander auf Pixabay
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